Alles über Silikonfugen und ihre Tücken

Was sind Silikonfugen & warum sind sie wichtig?
Silikonfugen findet man überall – an Badewannen, Duschen, Waschbecken oder Arbeitsplatten. Sie wirken unauffällig, übernehmen aber eine entscheidende Aufgabe: Sie gleichen Bewegungen zwischen verschiedenen Bauteilen aus und schützen die Übergänge vor Feuchtigkeit und Schäden.
Doch Vorsicht: Was viele nicht wissen – Silikon ist kein Dichtstoff im bautechnischen Sinne!
Silikonfugen gelten nach der aktuellen Norm (DIN 18534) ausdrücklich nicht als dauerhafte Abdichtung. Sie sind sogenannte Wartungsfugen, die regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf erneuert werden müssen. Sie sehen schön aus, sind elastisch und wasserabweisend – aber sie allein können keinen dauerhaften Feuchtigkeitsschutz bieten.
Gerade deshalb ist die fachgerechte Ausführung so wichtig: Falsch verarbeitete Silikonfugen sind eine der häufigsten Ursachen für verdeckte Wasserschäden – und leider werden rund 80 % aller Silikonfugen fehlerhaft ausgeführt.
Wenn Sie auf Sicherheit, Langlebigkeit und perfekte Optik setzen möchten, sollten Sie hier nichts dem Zufall überlassen.
❌ Falsches Silikon: Nicht jedes Silikon ist für jede Oberfläche geeignet! Zum Beispiel kann Essigsilikon Marmor und Naturstein angreifen.
❌ Fehlende Haftung: Ohne richtige Vorbehandlung lösen sich Fugen schnell von den Flanken.
❌ Schmutzige Untergründe: Staub, Fett oder Feuchtigkeit verhindern, dass das Silikon haftet – die Fuge reißt oder schimmelt.
❌ Zu dünne oder dicke Fugen: Eine Fuge muss die richtige Breite und Tiefe haben, um elastisch zu bleiben.
❌ Kein Schimmelschutz: schwarze Flecken bereits nach wenigen Monaten


Typische Fehler und Risiken bei unsachgemäßer Verarbeitung

Welche Silikone gibt es?
✅ Sanitär-Silikon: Im Badezimmer und in der Küche herrscht dauerhaft Feuchtigkeit und es lauern Seifenreste und andere Nährböden für Schimmel. Hier verwenden wir ein Premium-Sanitärsilikon, das besonders schimmelresistent (fungizid ausgerüstet) ist und eine hohe Elastizität sowie Haftung aufweist.
✅ Naturstein-Silikon: Spezielle Untergründe erfordern spezielle Lösungen. Marmor und Naturstein dürfen keinesfalls mit gewöhnlichem Essig- oder Sanitär-Silikon verfugt werden, da dieses Verfärbungen (sog. Randzonenverschmutzung) am Stein verursachen kann. Für solche empfindlichen Materialien setzen wir neutral vernetzende Naturstein-Silikone ein, die garantiert keine Flecken am Randbereich verursachen
✅ Hochtemperatur-Silikon: Für Anwendungen mit Hitzeentwicklung (z.B. im Bereich von Kaminöfen, Heizkesseln, Herden oder im Kfz-Bereich) gibt es spezielle hochtemperaturbeständige Silikon-Dichtstoffe. Diese Silikone bleiben auch bei extremer Wärmeeinwirkung elastisch und sicher.
Unsachgemäß ausgeführte Fugen können teuer werden. Leider zeigt sich immer wieder: Billige Pfuscharbeit kostet am Ende oft mehr Geld . Bereits ein kleiner Verarbeitungsfehler kann genügen, damit Feuchtigkeit hinter Fliesen und Wannen dringt. Die Folge sind Schimmelbildung und Bauschäden, deren Beseitigung tausende Euro verschlingen kann. Tatsächlich kommt es immer häufiger vor, dass Versicherer Leitungswasserschäden durch undichte Silikonfugen nicht übernehmen .
In einem dokumentierten Fall verursachte eine unfachmännisch abgedichtete 2 cm breite Duschfuge über die Jahre einen Schaden von über 40.000 € – die Versicherung zahlte nichts, da es als „grober Pfusch“ eingestuft wurde.
Sparen Sie also nicht am falschen Ende: Silikonfugen gehören in Profi-Hand! Nur eine vom Fachmann korrekt ausgeführte Fuge schützt zuverlässig vor Feuchtigkeit und Schimmel und bewahrt den Wert Ihres Badezimmers.

